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27
März
2010
Einmal rund um den See
Deutschland, Österreich und Schweiz
Durch drei Länder an einem Tag fahren? Und das mit einer
125er? Kein Problem – so lange es sich dabei um eine kleine
Runde um den Bodensee handelt.
Zwischen Weingarten und Wangen
Eigentlich wollte ich ja nur eine »kleine Runde« fahren
um auszuprobieren wie sich die gestrige
Veränderung am Schalthebel so
anfühlt.
Dem Wetterbericht wollte ich nicht so recht trauen, hatte er
doch für die späten Abendstunden Regen angesagt. Ausgesehen
hat es aber so, als könnte jederzeit der Regen
einsetzen.
Aber als ich dann die ersten Kilometer unterwegs war, riss
der Himmel auf und die Sonne schien sich durchsetzen zu
können. Also dann: Eine kleine Änderung im Plan und erst
einmal bis Lindau weiter.
Der letzte Schnee kurz vor Wangen im Allgäu
Zwischendurch konnte ich auf der Strecke von Weingarten
über Wangen im Allgäu immer wieder mehr oder weniger große
mit Schnee bedeckte Flächen am Straßenrand »bewundern«.
Eigentlich hatte ich ja gehofft das Zeug gar nicht mehr sehen
zu müssen, aber dann eben doch noch ein Bild mit YBR und
etwas Schnee im Hintergrund.
Die Straßen selbst waren natürlich schneefrei und vor allem
trocken. Eben so, wie man es sich wünscht.
Weniger erfreulich war die Tatsache, dass ich wohl mal wieder
als »rollendes Hindernis« identifiziert wurde. Tempolimit auf
80 km/h – eigentlich doch perfekt sollte man meinen.
Mitschwimmen statt als Blockade wahrgenommen zu werden?
Pustekuchen. Trotz Gegenverkehr wird man überholt, im
Überholvorgang schert der PKW nach rechts und einem selbst
bleibt nicht mehr viel übrig außer zu fluchen, zu bremsen und
sich zu fragen was der Mist soll.
Der Gegenverkehr gab mit Hupe und Lichthupe ebenfalls seinen
Unmut über den Überholvorgang zum Besten. Aber geändert hat
dies auch nichts mehr. Nächstes Mal dann wohl mit Warnweste?
Oder sollten es doch lieber wie bei so mancher Enduro breite
Alukoffer sein? Diese scheinen ja zumindest beim einen oder
anderen Autofahrer Angst um den Lack am eigenen Fahrzeug
auszulösen. Blöd nur das die YBR 125 keine Kofferträger hat –
zumindest noch nicht...
Motorradparkplatz in Lindau
Topcase statt (nicht existentem) Helmfach
In Lindau selbst dann ein etwas größerer Stopp. Eigentlich
wollte ich es noch vor 13 Uhr bis nach Lindau schaffen
(danach darf man nicht mehr auf Teile der Insel fahren), aber
ich war dann Punkt 13 Uhr auf der Insel. Daher einfach weiter
bis zum Motorradparkplatz und von da aus dann ein paar
Schritte ans Bodenseeufer.
Am Bodenseeufer in Lindau
Weder sonderlich schön noch wirklich warm noch ein
besonderes Motiv, aber dafür wenigstens ein wenig Ruhe und
genügend Platz sich die Beine zu vertreten.
Kiesstrand eben. Mit allerlei Treibgut, im Hintergrund ein
Teil vom schweizerischen Bodenseeufer. Dies sollte das
nächste Ziel meiner heutigen Fahrt sein.
Staatsgrenze Deutschland-Österreich
Doch vor der Überschreitung der Grenze in die Schweiz
musste erst einmal die Grenze nach Österreich überfahren
werden. Schon lange vorbei sind die Zeiten mit der
obligatorischen Frage »Haben Sie etwas zu verzollen?« und
Wartezeiten an der Grenze.
Wobei... Warten ist noch immer angesagt.
Zumindest bei Hörbranz beziehungsweise schon auf der Straße
von Lindau nach Hörbranz. Die Mischung aus Personen, welche
sich vermutlich die Kosten für die Korridorvignette für den
Pfändertunnel sparen wollen (in dem ohnehin immer wieder Stau
wegen der Baustellen ist) und den sogenannten »Tanktouristen«
sorgte dafür, dass ich von Lindau bis Hard (kurz hinter
Bregenz) etwa eine Stunde gebraucht habe. Eine Stunde für
etwa 14 Kilometer.
Natürlich schön im Sonnenschein in der guten, dicken und vor
allem warmen Herbst- beziehungsweise Frühlingsjacke.
Sich-den-Pfändertunnel-Sparer und Tanktouristen
Überbleibsel des Grenzübergangs Hörbranz
Um nicht komplett im stop-and-go aufzuweichen habe ich an den
Überbleibseln des früheren Grenzübergangs bei Hörbranz einen
kurzen Stopp eingelegt und die Digicam gezückt. Gut, das
Schild steht da schon ein paar Jahre, auch das »J« bei
»Information« (welches wie damals üblich der besseren
Lesbarkeit dienen sollte) ist noch da. Aber wie lange noch?
Also einfach mal für die Nachwelt festgehalten. Als ich
damals die Berliner Mauer fotografiert hatte, war sie ein
paar Jahre später auch weg.
In jedem Fall hatte ich genügend Zeit und Chancen das
Langsamfahren zu üben. Die Einstellung vom Schalthebel hat
sich dabei als praktisch und alltagstauglich erwiesen.
Zahlreiche problemlose Wechsel zwischen dem ersten bis zum
dritten Gang konnte ich auf dem kurzen Teilstück
absolvieren.
Wieso ich nicht einfach an den anderen vorbeigezogen bin? Nun
ja, das ist weder zulässig noch risikofrei möglich. Während
meiner Wartezeit kam auch kein einziges weiteres Motorrad an
mir links vorbei gezogen. Auch die etwa 150 Meter vor mir
eingereihte Enduro blieb samt Fahrer schön in der
Schlange.
Die fast endlose Blechschlange wurde zwar an den ersten
beiden Tankstellen in Österreich promt ziemlich löchrig, aber
bis zur Autobahnauffahrt in Bregenz lief es eben sehr, sehr
zäh. Als die »Pfändertunnelmautsparer« dann auch alle weg
waren, konnte man wieder normal weiterfahren.
Über die Grenze in die Schweiz ging es ab Hard sehr flott.
Einfach der Straße bis Rheineck folgen und über den kleinen
Grenzübergang in die Schweiz. Zöllner? Keine Spur. Einfach
langsam durchfahren und schon befand ich mich in der
Schweiz.
Kurze Pause in der Schweiz
Da ich zwischen Bregenz und Rheineck kein schönes
Plätzchen für einen weiteren Stopp gesehen hatte, bog ich
einfach in der Schweiz im nächstbesten Dorf ab und suchte mir
eine wenig befahrene Straße in Ufernähe und fuhr sie bis zum
Schild, dass nun die für Motorräder tabu sei. Leider war der
Bodensee außerhalb meiner Sichtweite.
Kaum hatte ich die YBR auf den Hauptständer geschoben öffnete
sich eine Haustüre. Ich dachte mir schon »Mist, wird wohl
nichts mit mal kurz die Jacke auslüften, jetzt kommt gleich
die Frage, was ich denn hier überhaupt will«. Aber: Ein
freundliches »Grüezi!« und Lächeln. Ich glaube ich bin schon
wieder zu lange in Deutschland, dort wären meine
Befürchtungen vermutlich wahr geworden.
Vorbei an der durch die nach dem Mediziner benannten Nasen
sicherlich fast jedem bekannte »Mang-Klinik Swiss« in
Rorschach immer schön auf der Landstraße.
Fast ein bischen Heimatgefühle, schließlich hatte ich doch
den Führerschein in der Schweiz erworben und bin daher meine
ersten Kilometer mit 125ccm unter dem Hinterteil in der
Schweiz gefahren. Positiv auch die Atmosphäre beim Fahren:
Mit Tempo 80 über die Landstraße, mit Tempo 50 durch die
Ortschaften mit den obligatorischen Stopps an den vielen
Zebrastreifen. Kein Vergleich zum hektischen Deutschland,
alles entspannt und locker und der PKW hinter einem hat es
nicht eilig, denn sonst wird es unter Umständen teuer.
Schließlich kosten Geschwindigkeitsüberschreitungen in der
Schweiz deutlich mehr als in Deutschland. Da fahren sogar
deutsche PKWs artig mit 80 km/h durch die Lande.
Tagesaktuelle Spritpreise in Kreuzlingen
Kurz vor Kreuzlingen hatte sich das Wetter zunehmend
verschlechtert. Die bedrohlich wirkenden Wolken hatten den
strahlenden Sonnenschein konsequent verdrängt. Wäre ich nicht
bei Bregenz so lange im Stau gestanden, hätte ich wohl
ausnahmsweise mal Konstanz und Kreuzlingen bei Sonnenschein
erlebt.
Aber es ist schon seit Jahren so: Komme ich nach
Konstanz/Kreuzlingen, regnet es. So auch dieses Mal.
Noch schnell den Tank in der Schweiz zu einem relativ
günstigem Kurs aufgefüllt: 1,659 sFr. entsprachen
tagesaktuell etwa 1,15 Euro. In Österreich hätte der Liter
Super etwa 1,23 Euro gekostet – in Deutschland 1,469 Euro.
Von Kreuzlingen nach Konstanz ist der Grenzübergang stets
besetzt. Ein etwas grimmig dreinschauender Beamte
signalisierte mir zu halten. Bis ich das Visir geöffnet hatte
meinte er nur »Sie können weiterfahren«. Der Inhalt vom
Topcase war wohl nicht interessant, lediglich für das
Kennzeichen hatte er sich kurz interessiert.
Zum Glück war der Regen nicht von langer Dauer und ich konnte
ohne weitere Pausen bis nach Hause durchfahren. Auch wenn in
Deutschland sofort wieder das bekannte Problem vorhanden war:
Überholende PKW, relativ knapp an einem vorbei und wehe ich
habe mich nicht links auf der Fahrbahn aufgehalten. Das
scheint wohl für alle PKW-Fahrer das Signal zu sein »der muss
überholt werden«. Auch wenn eigentlich nicht genügend Platz
vorhanden ist.
Mangels Sonne wurde es dann auch reichlich frisch und immer
unangenehmer. Zwar hatte ich dank meiner Eigenkonstruktion
von »Thinsulate im Lederhandschuh« warme Finger, aber die
Handgelenke kühlten immer mehr aus. Die letzten 10 Kilometer
vor und durch Ravensburg waren eine ziemliche Qual. Lediglich
auf freier Strecke ging es noch ganz gut – lag wohl an den
nur geringen Handbewegungen auf der Landstraße im Vergleich
zu denen in der Stadt.
Was da wohl drin ist?
Letzenendes war ich froh und auch etwas erleichtert als
ich nach unwesentlich mehr als 260 km den Motor daheim
abstellen konnte.
Ist wohl noch immer ein wenig zu frisch wenn die Sonne nicht
durch die Wolken kommt – zumindest an den Knie sowie den
Handgelenken.
Im Briefkasten hat sich während meiner Abwesenheit ein
Umschlag eingefunden. Ein kurzer Blick auf den Absender,
schon war mir klar was drin ist. Was es ist wollt ihr wissen?
Das wird die nächsten Tage hier im Blog zu lesen sein.