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09
Juli
2011
Sie ist da
XJ 600 S statt YBR 125
Die Nachfolgerin der Yamaha ist wieder eine Yamaha.
Allerdings mit ein paar kW mehr, ein paar ccm mehr und auch
einer »etwas« anderen Lackierung.
Schon vor dem Kauf hatte ich die im Internet angebotene XJ
600 beziehungsweise die online vorhandenen Bilder im
Freundes- und Bekanntenkreis ein wenig »herumgezeigt«. Dank
der extravaganten Lackierung ließen die ersten alternativen
Bezeichnungen nicht lange auf sich warten Von »Papageien-XJ«
über »Frauenfussball-WM-Edition« oder auch »mit
Ronald-McDonald-Gedächtnis-Lackierung« wurden wohl diverse
Assoziationen geweckt. Auch schön: »Such mal nach dem
DHL-Aufkleber«.
XJ 600 (4 BRA) mit Koffern
Immerhin würden auch Koffer und Topcase durchaus die
Vermutung des Einsatzes als Briefträger-Motorrad nahelegen?
Einen Schönheitswettbewerb gewinnt sie sicherlich nicht mehr,
dafür hat sie zu viele optische Mängel. Die »besondere«
Lackierung hat sie laut Vorbesitzer erhalten weil sie mal
eins »auf die Nase« bekommen hat.
Eine neue Kanzel hätte seinerzeit zu viel gekostet, daher
wurde sie von innen verstärkt und wieder zusammengeklebt und
eben rot lackiert. Das Rot wiederholt sich nun auf den Felgen
und am Kofferträger. Mich stört es nicht wirklich, dafür was
sie auch recht günstig.
Die »Papageien-XJ« von rechts...
...und natürlich auch von links
Das sie keinen Schönheitswettbewerb mehr gewinnen wird liegt
nicht nur daran, dass sie die extravagante Lackierung hat,
sondern auch am derzeitigen Zustand.
Offensichtlich wurde die Maschine gefahren als noch Salz auf
der Straße lag – und danach leider nicht wirklich
gereinigt.
Die Aufnahme vom Seitenständer war zwar schon einmal
großflächig mit dem Lackstift bearbeitet worden, der Erfolg
war allerdings offensichtlich nicht langfristig gegeben. Den
Seitenständer habe ich separat in einer Plastiktüte erhalten.
Auch er war reichlich angegammelt.
Rost an der Aufnahme vom Seitenständer
Vom Rost größtenteils befreiter Seitenständer
Aber der nur oberflächliche Rost kann mit 80er
Schmirgelleinwand, Rostschutz und dem guten, alten
»Rallye-Schwarz« aus der Dose einfach behoben werden.
Nach den ersten Minuten mit Schmirgelleinwand
Rostschutz auf der Aufnahme
Dem Thema Rost der XJ 600 widme ich mich dann demnächst mal in
einem weiteren Beitrag. In der Zwischenzeit ein paar positive
Aspekte. Eigentlich wollte ich ja eine XJ 600 N, also die
»nackte« Variante. Im Nachhinein ist die XJ 600 S »Diversion«
mit ihrer Verkleidung für mich die vermutlich bessere Wahl.
Warum? Na wegen dem Windschild.
In der Fahrschule bin ich eine BMW G 650 Xcountry gefahren.
Ab Tempo 80 zerrt der Fahrtwind schon kräftig an der Jacke
und die Verwirbelungen am Helm pfeifen mir ihr hässliches
Lied. Mit dem
Windschild
von Puig an der YBR 125 war es bei gleicher
Geschwindigkeit deutlich angenehmer.
Dank der Verkleidung der XJ 600 hatte ich bis Tempo 100 auf
den 50 km vom Vorbesitzer bis zu mir nach Hause kaum
Windgeräusche am Helm. Auch der Fahrtwind wird offensichtlich
gut abgeleitet, 90 km/h auf der XJ kamen mir – bezogen auf
den Fahrtwind – vor wie 40 km/h auf der YBR.
Was auch eine schöne Umstellung ist: Anstatt mit etwa
4'000 U/min von der Ampel flott loszufahren und bei
8'000 U/min um die 90 km/h zu fahren dümpelt man bei
4'000 U/min im 6. Gang mit knapp unter 100 km/h über die
Landstraße. Ab ca. 4'500 U/min wird's laut. Nicht
wegen dem Fahrtwind, sondern weil sich da wohl die
Verkleidung zum Mitschwingen animieren lässt, was auch so im
XJ-Forum
[1]
mehrfach nachzulesen ist.
XJ 600 mit montiertem Seitenständer
Jetzt muss ich noch auf die Unterlagen von der
Versicherung warten welche hoffentlich gleich am Montag per
E-Mail bei mir eintreffen sollten. Zumindest ging es damals
bei den Versicherungsunterlagen für die YBR 125 sehr flott
und problemlos via Internet.
Bis zur ersten längeren Ausfahrt mit der XJ 600 wird
allerdings noch ein paar Tage dauern.
Die Maschine wurde in den letzten Jahren laut Vorbesitzer
kaum bewegt und der eine oder andere Punkt bezüglich Wartung
muss abgearbeitet werden. Das Öl sei schon ein wenig älter,
ebenso muss die Kette mal wieder gereinigt und frisch
geschmiert werden. Vor wie vielen Kilometern die Zündkerzen
das letzte Mal gewechselt wurden konnte er mir auch nicht
sagen.
Damit wären wir wieder bei den negativen Dingen meiner XJ
600. Der Verkäufer hatte zwar alle Schlüssel (inklusive der
Schlüssel für die Koffer), aber abgesehen von Fahrzeugschein
und -brief habe ich keine Dokumente beim Kauf erhalten. Keine
Bedienungsanleitung, kein Serviceheft, keine Rechnungen über
die zuletzt ausgeführten Wartungsarbeiten.
Ja, das wusste ich schon vor dem Kauf, aber ich hatte die
Hoffnung er würde bis zur Abholung (eine Woche nach der
Besichtigung) noch etwas suchen beziehungsweise finden.
Zündkerzen, Öl und Ölfilter kosten nicht die Welt, außerdem
habe ich dank dem günstigen Preis auch noch genügend Luft für
Wartungskosten – und die Gewissheit, dass alles neu ist
und sauber erledigt wurde.
Was auch noch vor der größeren Ausfahrt erledigt werden muss:
Der Vorderreifen muss gewechselt werden. Der aktuell auf der
roten Felge vorhandene Gummi ist schon rund 9 Jahre alt und
das Profil ist bis auf 1,6 mm abgefahren. Etwa 80 Euro kostet
der Reifen, das Aufziehen und Wuchten wohl weitere 10-20 Euro
kosten. Der Aus- und Einbau des Rads lässt sich vorne selbst
bewerkstelligen.
Kilometerstand nach der Überführung
Rechtzeitig mit dem Seitenständer fertig
Was heute direkt nach der Überführung noch zu erledigen war,
wurde gerade so vor dem beginnenden Regen geschafft: Rost an
der Aufnahme vom Seitenständer entfernen, Seitenständer
montieren und die XJ abstellen. Jetzt warte ich dann mal bis
die bereits bestellten Teile (Zündkerzen und Ölfilter)
ankommen und wenn es aufhört zu Regnen geht es mit dem
Entfernen vom Rost weiter.
Warum ich mir überhaupt so eine rollende Baustelle mit
Wartungsstau vor da Haus stelle? Nun ja, zum einen wäre da
der Preis. Gut gepflegte Maschinen kosten gebraucht locker
1000 Euro mehr – und brauchen trotzdem neue Kerzen, neues
Öl und evtl. auch neue Reifen.
Wenn ich 1000 Euro weniger ausgeben muss kann ich auch mit
einer roten »Nase« und ein wenig Rost leben.
Aber es gibt auch noch einen anderen Aspekt: Die Maschine ist
aus erster Hand. Zumindest habe ich immerhin die schriftliche
Bestätigung dafür, dass die Maschine wirklich nur rund
30'000 km gefahren wurde. Der Motor sieht sauber aus, es
läuft kein Öl aus und da der Rest der Maschine nicht weiter
geputzt wurde, würde man es dem Motor sicherlich auch ansehen
wenn da irgendetwas auslaufen würde. Auch der Boden unter dem
Stellplatz der XJ 600 war sauber.
Fahrzeugbrief: Seit 1995 nur ein Eigentümer
Eintrag der allgemeinen Betriebserlaubnis
Die XJ 600 war auch niemals gedrosselt. Die Innenseite des
Briefs ist noch wie bei der ersten Ausgabe 1995: 37 kW, keine
ein- und wieder ausgetragene Drossel auf 25 kW.
Stilllegung und Inbetriebnahme
Auch noch ein nettes Detail: Der sonst jeden Winter
übliche Spaß mit der Stilllegung und anschließenden
Wiederinbetriebnahme im Frühjahr. Offensichtlich ist sie seit
2000 nicht mehr stillgelegt worden – daher wohl auch
leider die Korrosionsschäden durch das Salz.
Bei mir wird sie mit Saisonkennzeichen »salzfrei« zugelassen:
April bis November.
Warum ab April und nicht ab März – und wieso November und
nicht Oktober? Weil ich bisher im März kaum fahren konnte
(Wetter, Salz, etc.) und wegen einer Woche beziehungsweise einem
Wochenende lohnt es sich vermutlich nicht. Andersherum beim
November: Im November war ich mit der YBR noch viele Tage
unterwegs. Außerdem liegt da für gewöhnlich auch noch kein
Salz auf den Straßen.
-
[1] www.xj-forum.de - Technisches Forum für
die Yamaha XJ- und XJ6-Baureihe