17
Juni
2011
Sonnwendtreffen in Tirol
Eigentlich ein Royal-Enfield-Treffen
Ortsschild von St. Ulrich am Pillersee
Eigentlich ist der längste Tag im Jahr bekanntlich erst
der 21.06., allerdings wollte dieser dieses Jahr nicht auf
ein Wochenende fallen. Von da her fand das bereits etablierte
Sonnwendtreffen eines Royal-Enfield-Forums ein paar Tage
früher statt.
Ein wenig Sorgen bereitete mir die Woche über der
Wetterbericht: Schlecht sollte es werden, richtig
schlecht.
Doch allen Befürchtungen beziehungsweise der Wettervorhersage
zum Trotz war der heutige Freitag auch ideal für motorisierte
Zweiräder: Sonnenschein satt, den ganzen Tag und die ganze
Strecke über.
Für Österreich nicht vergessen: Verbandtasche
Zur Abfahrt bereit
Was natürlich bei einer Fahrt nach Österreich nicht fehlen
darf: Ein(e) dort vorgeschriebene
Verbandkasten/tasche
für das Motorrad. Griffbereit für den Notfall oder eine
mögliche Kontrolle (welches beides zum Glück nicht notwendig
wurde) wurde sie im Topcase ganz oben verstaut.
Auch wenn es auf dem Bild noch schattig aussieht, die Abfahrt
fand bei Sonnenschein statt. Hinauf auf die Autobahn und ab
in Richtung Süden, gemütlich den LKW auf der rechten Spur
hinterher.
Zwischenstopp: Hofoldinger Forst Süd
Zwischenstopp: Hofoldinger Forst Süd
Nach etwa 170 km beziehungsweise 2 Stunden Fahrt wird die
Sitzbank der YBR 125 allerdings langsam aber sicher ein wenig
unangenehm. Zumindest in der Textilkluft. Mit Leder als
Beinkleid war es irgendwie angenehmer. Also nach dem Wechsel
von der A99 zurück auf die A8 einfach mal beim Rastplatz
Hofoldinger Forst Süd raus und sich die Beine vertreten
beziehungsweise das Hinterteil entlasten.
Nachziehen der Gurte nicht notwendig
Auch wenn es nicht notwendig war und ich es ohnehin
nicht vermutet habe ein kurzer Blick auf die beiden
Spanngurte. Nein, ein Nachziehen war nicht notwendig. Die
Gurte waren weiterhin so fest wie bei der Abfahrt.
Das ist dann wohl mal ein paar Zeilen in Form eines separaten
Blog-Eintrags wert?
Zwischenstopp: Nahe Rosenheim
Zurück zur heutigen Fahrt. Bei Rosenheim der nächste
Zwischenstopp. Oft komme ich ja nicht in die Ecke, daher wird
es dann gleich mit einem kurzen Besuch verbunden.
Die YBR 125 hat auf der Autobahn ohne zu murren ihren Job
erledigt und hat stoisch mit den LKW mitgehalten oder auch
mal einen Konvoi im dreispurigen Bereich überholt wenn es
bergauf ging.
So sieht also »leichter Regen« aus?
Knapp 230 km von ca. 300 km sind zurückgelegt
Das Wetter bei Rosenheim übrigens mit fast wolkenfreiem
Himmel. Dabei war noch am Tag zuvor »leichter Regen« für die
Mittagszeit angesagt worden. Nun ja, etwa 13:30 Uhr und die
Sonne lacht vom Himmel. Zeit für einen kurzen Besuch in einem
Biergarten.
Irgendwo in Österreich
Eine gute Stunde ging es dann weiter. Noch ein kurzes
Stück auf der A93 bis Oberaudorf und dann weiter über Kössen
abseits der gebührenpflichtigen Autobahn in Österreich in
Richtung des eigentlichen Ziels: St. Ulrich am
Pillersee.
Da ich kein Navi dabei hatte stand zwischendurch ein
Kontrollblick auf die Karte an.
Den Tankrucksack habe ich bewusst nicht mitgenommen, er war
für das Gepäck nicht wirklich notwendig. Daher ein kurzer
Zwischenstopp an einer Bushaltestelle zur Kontrolle ob ich
noch auf dem richtigen Weg war. Von Oberaudorf bis St. Ulrich
sind es zwar nur rund 50 km, aber durch den Straßenverlauf
und die Ortsdurchfahrten kommt es einem nach der längeren
Strecke auf der Autobahn ewig vor.
Mit Visa-Karte ein wenig Bares abheben
16:50 Uhr und somit rund eine Stunde zu früh stand ich
dann in St. Ulrich und zog mir mit meiner Kreditkarte das
Geld für das Wochenende aus dem Automaten.
Gebührenfrei dank Visa,
versteht sich ja für einen Schwaben von selbst, oder?
Die Landschaft grandios, das Wetter herrlich, nur fand ich
die Wegweiser am Straßenrand nicht.
Daher sich erst einmal taktisch geschickt an den Straßenrand
gestellt, die Jacke ausgezogen und einen Schluck aus der
Feldflasche genommen. Schon interessant was da so an
Motorrädern binnen weniger Minuten durchkommt und einen
freundlich grüßt – auch wenn man nur ein wenig verloren
mit einer 125er am Straßenrand herumsteht.
Yamaha YBR 125 in St. Ulrich am Pillersee
»Dackelgarage« (österreichisches Heer)
Doch die Frage nach dem Veranstaltungsort blieb weiterhin
noch ungeklärt. Bis dann irgendwann die zweite Royal Enfield
an mir vorbeifuhr und ich am anderen Ende vom Ort nach den
Wegweisern suchte – und schließlich fündig werde. Ich
hatte schlicht und ergreifend gemäß der Anfahrtsbeschreibung
am falschen Ortsende Ausschau gehalten. Immerhin war das
Wetter gut und ich habe ja schließlich doch noch den
Veranstaltungsort gefunden.
Mit freundlicher und tatkräftiger Unterstützung war die
»Dackelgarage« (gebraucht aus Beständen des österreichischen
Heers) schnell aufgebaut und man konnte sich untereinander
vorstellen und ich meinerseits die diversen Royal Enfield,
Sommer und auch das »Diesel Wiesel DW 406« bewundern. Ein
wenig skuril und in jedem Fall vom Klang her mal was deutlich
anderes.
Blick aus dem Zelt
Suzuki Marauder »Diesel Wiesel«
Das »Diesel Wiesel«
[1] ist ursprünglich eine Suzuki
Marauder 125 ccm. Der mit Benzin betriebene Achtelliter flog
raus, dafür wurde ein Dieselmotor aus dem Hause Yanmar mit
406 ccm eingebaut. Dafür musste der Rahmen auch noch
angepasst werden, denn ohne verlängerten Rahmen hätte das
Aggregat keinen Platz gefunden.
Das Resultat: 7 kW (10 PS) bei 3600 U/min aber eben auch 28
Nm bei 2000 U/min. Ja, 28 Nm, kein Schreibfehler.
Kombiniert mit ca. 150 kg Leergewicht und einem
konstruktionsbedingt sehr niedrigen Schwerpunkt macht das
»Diesel Wiesel« sicherlich Laune wenn man noch »Motorrad
fahren« möchte und nicht nur »Motorrad rasen«. Mir ist es
jedenfalls sehr sympatisch das Wiesel.
Suzuki Marauder »Diesel Wiesel«
Royal Enfield Bullet 500
Das blaue »Diesel Wiesel« hat schon über 100'000 km
hinter sich gebracht, haltbar ist die Konstruktion dann also
obendrein auch noch.
Doch eigentlich geht es ja nicht um das »Diesel Wiesel«,
schließlich ist es ein Treffen für Besitzerinnen und Besitzer
einer Royal Enfield? Nun ja, da es die Royal Enfield eben
auch mit Diesel anstatt 500 ccm Benziner gibt, sind eben auch
andere Dieselfahrer beim Treffen mit ihren Maschinen
anwesend.
Aber natürlich sind auch Royal Enfield mit Benzinmotor auf
dem Platz, beispielsweise die Bullet 500 wie oben auf dem
Bild zu sehen ist.
Die Nacht bricht langsam herein
Eine Royal Enfield vor dem Lagerfeuer
Beim Anschauen der auf ihre Art beeindruckenden Maschinen und
diversen Gesprächen verging die Zeit wie im Fluge und schon
war es kurz vor 22 Uhr und die Nacht brach langsam aber
sicher über die Motorräder und das inzwischen entfachte
Lagerfeuer herein.
Langzeitbelichtung dank Mini-Stativ möglich
Lagerfeuerromantik
Zeit also das
Ministativ für die
Digitalkamera auszupacken und ein wenig mit der
Belichtungszeit herumzuspielen.
Im Widerschein des Lagerfeuers
Das Wetter hatte es gut mit uns gemeint und hielt noch
den restlichen Freitag durch. Doch zunehmend zogen Wolken auf
und pünktlich um Mitternacht fielen die ersten Tropfen auf
uns herab. Doch das gehört dann schon zum morgigen
Blog-Eintrag.