24
März
2010
LED-Blinker für die YBR
Dezent statt »Lego-Duplo-Optik«
Gestern angekündigt, heute verbaut: Die
vor einigen Wochen
gekauften LED-Miniblinker. Der Einbau selbst ist
eigentlich so simpel das es keiner ausführlichen Anleitung
bedarf. Dennoch ein paar Bilder und Zeilen zu dem
Umbau.
Für den Blinkerwechsel benötigtes Werkzeug
Zunächst einmal die Aufstellung welches Werkzeug
benötigt wird:
Ein
12er Ringschlüssel für die Demontage des
Scheinwerfers (seitliche Befestigung mit Schrauben).
Ein
14er Maulschlüssel für die Mini-LED-Blinker (Maß
der Muttern, welche zu den Blinkern gehören).
Ein
12er Maulschlüssel für die originalen Blinker der
YBR 125 (Maß der Muttern, welche zu den Blinkern
gehören).
Sowie ein
Schraubendreher Kreuz Größe 2 um das
lastunabhängige Relais an der Batterie anschließen zu
können.
Weiterhin sollte man als Arbeitsmaterial auch noch passenden
Schrumpfschlauch parat haben wenn die Leitungen des neuen
Blinkerpaars (wie im Falle meiner LED-Miniblinker) nicht mit
einer Hülle geschützt sind.
Es macht Sinn den Scheinwerfer als ersten Schritt
abzuschrauben. Spätestens dann, wenn man die Kabel
anschließen will, muss er ohnehin demontiert werden.
Weiterhin erleichtert es den Ausbau der originalen Blinker
wenn der Scheinwerfer bereits entfert wurde.
Gummibalg hinter dem Scheinwerfer
Geöffneter Gummibalg mit diversen Leitungen
Die Demontage der originalen Blinker der Yamaha YBR 125 (es
gibt zwei unterschiedliche Varianten, ab 2008 wurden an den
in Deutschland ausgelieferten Modellen ein wenig elegantere,
aber nur marginal kleinere Modelle verbaut) geht schnell von
der Hand: Mutter mit dem Maulschlüssel lösen, mit der Hand
vom Gewinde schrauben und schon hängt der Blinker
herunter.
Hinter dem Scheinwerfer befindet sich ein Gummibalg, welcher
mittels einfacher Gummipins zusammengehalten wird. Er lässt
sich einfach ohne besonderes Werkzeug öffnen.
Anschlussleitungen des Mini-LED-Blinkers
Die Steckverbindungen für den Blinker
Im Gummibalg sind abgesehen vom Stecker des Scheinwerfers
sämtliche Steckverbindungen untergebracht. Ich habe es mir
einfach gemacht und zunächst den rechten Blinker vollständig
getauscht. Erst danach kam die linke Seite dran. So musste
ich mir nicht notieren welche Leitung zu welchem Stecker
gehört.
Dummerweise kann ich nun an dieser Stelle auch nicht
schreiben welche Leitung wie angeschlossen werden muss.
Daher: Wer den Blinker tauscht, muss sich entweder die Farben
notieren oder aber wie ich vorgehen.
Die Anschlussleitungen der orignalen Blinker sind mit einem
Schutzschlauch ummantelt. Die LED-Blinker sind leider nicht
einmal mit einem Schrumpfschlauch geschützt. Dies muss ich
bei nächster Möglichkeit nachholen.
Das Anschließen selbst geht denkbar einfach von der Hand:
Alten Blinker ausstecken, neuen Blinker einstecken.
Anschließend natürlich noch eine Funktionskontrolle, denn die
LED-Blinker müssen zwingend richtig gepolt eingesteckt
werden. Kaputt gehen kann zwar nichts, jedoch leuchten die
LEDs nur dann, wenn sie korrekt angeschlossen wurden.
DeeplinkBlinkgeber
beziehungsweise Relais
Permanent leuchtender Blinker
Originales Relais (Yamaha YBR 125 ED '05)
Im Gegensatz zu anderen Modellen von Yamaha ist zumindest bei
meiner 2005er YBR 125 kein sogenanntes »lastunabhängiges
Relais« verbaut. Dies bedeutet, dass die LED-Blinker nicht
funktionieren können. Anstatt zu blinken erhält man sozusagen
die Simulation von Positionslichtern.
Im Falle der Blinker mit LEDs statt Glühbirnen arbeitet das
lastabhängige nicht mehr korrekt, da die LEDs deutlich
weniger Strom benötigen und somit weniger Last
verursachen.
Dies erhält man schnell und einfach zurückgemeldet, denn
schließlich blinkt nicht nur die Birne im Blinker, sondern
auch die Kontrollleuchte. Eventuell hat ja jemand mal einen
»viel zu schnell blinkenden« PKW bemerkt? Dann war mit hoher
Wahrscheinlichkeit eine Birne im Blinker oder die
Stromversorgung für diese defekt. Ein zu schnelles Blinken
wird übrigens nicht nur von lastabhängigen Relais
hervorgerufen, auch elektronische Blinkgeber melden dies dem
Fahrzeugführer über die Kontrolleuchte als Fehlermeldung für
einen Defekt der Blinkanlage zurück.
Zurück zum Motorrad. Durch die geringere Stromaufnahme der
Blinker mit LEDs kommt es in manchen Fällen wie bereits
erwähnt zu einem zu schnellen Blinktakt, welcher nicht der
StVZO entspricht. Oder aber auch zu einem Dauerleuchten der
Blinker wie bei meiner YBR 125.
Bei einigen Motorrädern mit einer einzelnen Kontrollleuchte
für beide Blinkerpaare tritt zusätzlich gelegentlich ein
ungewollter »Warnblinklichteffekt« auf. Das gleichzeitige
Aufleuchten aller 4 Blinker wird durch die Schnittstelle in
Form der Blinkkontrollleuchte verursacht. Ob dies bei den
neueren YBR 125 auch der Fall ist (jene mit Einspritzung)
konnte ich im Internet nicht finden.
So oder so liegt die Lösung für die Probleme auf der Hand:
Raus mit dem lastabhängigen Relais, hinein mit dem
lastunabhängigen Relais. Alternativ könnte man auch je einen
Leistungswiderstand pro Blinker mit LED-Innenleben verbauen.
Ich halte davon nicht wirklich viel. Der Grund: Wieder
zusätzliche Bauteile irgendwo im Stromkreislauf, welche einen
Defekt bekommen können beziehungsweise unnötig Energie
verbraten – im Falle von Widerständen im wahrsten Sinne des
Wortes.
Lastunabhängiges Relais
Lastunabhängiges Relais
Das lastunabhängige Relais (von Koso) hatte ich bereits
letztes Jahr für 29 sFr. in der Schweiz gekauft (entsprach
etwa 20 Euro und ein Gutschein musste sowieso noch eingelöst
werden

). In Deutschland habe ich das Relais für 10 bis 20
Euro zzgl. Versandkosten bei diversen Anbietern
gefunden.
Eigentlich kann man bei dem Bauteil nicht mehr von einem
Relais sprechen, die Bezeichnung »elektronischer Blinkgeber«
ist passender, da sich im Inneren des Bauteils keine Spule
und kein über ein Magnetfeld erzeugter Kontakt
befindet.
Beim Kauf eines solchen lastunabhängigen Relais ist
eigentlich nur auf drei Dinge zu achten:
- Welche Last kann das »Relais« schalten?
- Passt es in das vorgesehene Fach hinein?
- Wie viele Anschlüsse sind vorhanden?
Auf die maximale Belastung ist zu achten, wenn
beispielsweise wie bei mir zunächst nicht beide Blinkerpaare
komplett auf LED umgerüstet werden, sondern einer der beiden
Blinker noch »altmodisch« mit einer Glühbirne bestückt ist.
Damit das Bauteil nicht überlastet wird, muss es dafür
ausgelegt sein.
Bezüglich der Bauform muss man sich in der Regel keine großen
Gedanken machen. Die elektronischen Blinkgeber sind in der
Regel kleiner, zumindest jedenfalls nicht als die ab Werk
verbauten mechanischen Relais.
Probleme kann es aber bei den Anschlüssen geben. Das bei der
YBR 125 verbaute Relais hat lediglich zwei Anschlüsse, das
Relais (beziehungsweise der elektronische Blinkgeber) von
KOSO drei Anschlüsse. Dies ist auch auf dem folgenden Bild
gut zu sehen.
Oben das Original, unten das Austausch-Relais
Platziertes lastunabhängiges Relais
Der zusätzliche Anschluss beim Blinkgeber von KOSO dient der
Masseverbindung. Dem Lieferumfang ist ein Kabel beigelegt,
welches einfach mit der Masse verbunden werden muss. Da die
Batterie bei der YBR 125 unmittelbar neben dem Blinkrelais
liegt, habe ich das grüne Kabel direkt dort
angeschlossen.
Die anderen beiden Anschlüsse sind bei der YBR 125 in einem
Kunststoffstecker in L-Form vorhanden. Man kann sie einfach
vom alten Relais abziehen und auf den neuen Blinkgeber
stecken. Da die Abstände genormt sind, sollte es zu keinem
Problem kommen.
Noch eine Anmerkung falls jemand per Google auf der Suche
nach Informationen zum Blinkgeber beziehungsweise Blinkrelais
hier gelandet ist.
Es Motorräder – bei der YBR 125 ist dies zumindest beim
2005er Modell nicht der Fall –, bei denen zusätzliche
Funktionen wie etwa Warnblinkschaltung, Kontrolle des
Seitenständers (Zündunterbrecher) über ein multifunktionales
Bauteil geschaltet werden. In diesem Fall kann man wenn
überhaupt nur mit erhöhtem Aufwand den Blinkgeber
tauschen.
Um weitere Bauteile einzusparen sind bei manchen Modellen
über das Relais für die Blinker auch andere Funktionen
geschaltet. In solchen Fällen kann der Austausch des
Blinkgebers zu ungeahnten Nebenwirkungen führen,
beispielsweise wenn der Zündunterbrecher vom Kupplungsgriff
und Seitenständer ebenfalls über das Relais läuft.
DeeplinkDie montierten LED-Miniblinker
Beide Blinker vorne sind getauscht, der Blinkgeber
ebenfalls und der Test der Beleuchtung verlief erfolgreich.
Was kommt dann natürlich noch? Richtig: Bilder.
Frontansicht mit LED-Blinkern
Viel besser als mit den orangefarbenen »Blöcken«
Nicht nur das die kleinen Blinker schöner aussehen, auch die
Mindestabstände
für Fahrtrichtungsanzeiger werden eingehalten.
Auch Nachts schön anzuschauen
Die 4000 km sind geschafft
Nicht nur tagsüber sehen die Blinker an meiner silberfarbenen
YBR 125 gut aus, auch nachts wirkt sie irgendwie eleganter,
oder nicht?
Nur mit etwas war ich noch verfrüht dran: Wer meint erst
nachts um 22:45 Uhr im März heimkommen zu müssen, sollte wohl
schon den Umbau auf H4 vollzogen haben. Das steht dann wohl
als nächstes Vorhaben an. Es ist jedenfalls nicht nur
frustrierend wenn das Abblendlicht der von hinten
herannahenden PKWs sich bis über den Leuchtkegel der mit
Fernlicht fahrenden YBR 125 hinausschiebt, sondern meiner
Meinung nach auch ein ziemliches Sicherheitsmanko.
Schön wäre es natürlich auch, die Miniblinker auch hinten
möglichst schnell verbauen zu können. Vielleicht in
Verbindung mit einem weiß wirkenden LED-Rücklicht (fast alles
was als Bezeichnung »Monster Style« hat scheint ja zu
passen)? Auf das im Ruhezustand keine störend wirkenden
Farbkleckse am Motorrad zu sehen sind? Na, ich glaube der
H4-Umbau hat nun erst einmal Vorrang. Sicherheit geht vor,
Optik kommt frühestens an zweiter Stelle. Schön ist es aber,
wenn man beides zusammen erledigen kann. So wie bei den
LED-Miniblinkern.
Ach ja... Als Schlussbemerkung: Die 4'000 km sind nun
geschafft.