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19
Juni
2011
Letzter Tag in Tirol
Inklusive mehrfacher Dusche auf der Rückfahrt
Über Nacht hat sich wieder das Wasser gesammelt
Die zweite und letzte Nacht habe ich wie
gestern schon
geschrieben dann doch lieber mit festem Dach über mir und
meinem Schlafsack verbracht.
Wie man auf dem Bild links sehen kann war dies wohl auch die
beste Wahl, denn in der Nacht hat es noch einmal ganz
ordentlich auf das Zelt geregnet. Entsprechend sah es auch
innen drin aus.
Zwar sieht man die Wasserlache auf der Isomatte wegen dem
Blitz der Kamera nicht wirklich, vom Schlafsack aufgesaugt
wäre es in jedem Fall nicht sonderlich angenehm gewesen.
Vielleicht könnte man ja einfach nur den First mit einer
Kunststoffplane abdecken? Das wäre jedenfalls eine
kostengünstige Problemlösung. Ansonsten war es ja eigentlich
ganz angenehm in der »Dackelgarage«.
Die Isomatte daher wie erwartet ebenfalls nass
Die verpackten Zeltplanen und die Unterlage
Beinahe unschlagbar jedenfalls das Packmaß. »Normale Zelte«
wie man sie auch relativ günstig findet, nehmen reisefertig
jedenfalls deutlich mehr Platz weg.
Am Wochenende habe ich nicht nur über Diesel-Motorräder,
sondern auch über einen weit verbreiteten deutschen
Irrglauben etwas lernen dürfen: Die Vignette ist kein
»Pickerl«!
Die Vignette, nicht das »Pickerl«
Das »Pickerl«, die KFZ-Prüfplakette in Österreich
Wer ein »Pickerl« verlangt, erhält in Österreich die
KFZ-Prüfplakette, Die Vignette für die Autobahn heißt
schlicht und ergreifend »Vignette«. Manchmal ist es eben
einfacher als man denkt.
Auf dem »Pickerl« wird übrigens das Kennzeichen mit
angegeben. Daher kann bei einer Kontrolle vom Fahrzeug am
Straßenrand auch ohne montiertes Kennzeichen festgestellt
werden, was für ein Kennzeichen die Maschine eigentlich hat.
Wieso kein Kennzeichen montiert sein sollte? Na, weil sie in
Österreich schon lange das haben was wir in Deutschland mal
wieder nicht hin bekommen haben: Das Wechselkennzeichen für
Motorräder.
Ach ja, was auch manchmal völlig überzogen und falsch in
deutschen Internetforen zu finden ist: Der Preis für die
Vignette für Motorräder. Die Preise für PKW und Motorräder
sind in Österreich – anders als in der Schweiz –
unterschiedlich. Die Vignette für das aktuelle Jahr in
schickem mango-orange kostet derzeit für »einspurige
Kraftfahrzeuge« 30,40 Euro (inkl. 20% MwSt) und hat eine
Gültigkeit vom 01.12.2010 bis zum 31.1.2012. Für ein
»mehrspuriges Kraftfahrzeug« (also ein PKW bis 3,6 t zul.GG)
kostet sie übrigens 76,50 Euro (inkl. 20% MwSt).
Ob man die Vignette für ein ein- oder mehrspuriges KFZ
erworben hat kann, wie man am Bild oben sehen kann, am
unteren Rand der Vignette festgestellt werden. Üblich
beziehungsweise für die Befestigung vorgeschrieben ist ein
Platz an der Gabel oder am Rahmen, welcher von links aus gut
eingesehen werden kann.
Immerhin: Ein wenig Blau am Himmel
Während ich mich über die Vignetten und Pickerl habe
aufklären lassen, klärte es sich auch über unseren Köpfen ein
wenig auf.
Man konnte ein paar blaue Flecken zwischen den grauen Wolken
sehen und der Regen hörte endlich auch mal für mehr als nur
wenige Minuten auf. Pünktlich zur Heimfahrt sollte sich das
Wetter also bessern? Na, beinahe jedenfalls. Später dazu
mehr.
Die Regenpause konnte ich sinnvoll mit der Digitalkamera in
der Hand nutzen und endlich ein paar schöne Aufnahmen von der
Sommer 462 Diesel Scrambler machen.
»Sommer Motorradmanufaktur – Eppstein im Taunus«
Sommer 462 Diesel Scrambler
Ohne Regentropfen auf der Maschine gibt es natürlich (wie
gestern
schon erwähnt) auch schon Bilder von der Maschine im
Internet
[1]. Wer
das leuchtende Orange mit einer anderen Motorradmarke in
Verbindung bringt liegt gar nicht so verkehrt. RAL 2009
»Verkehrsorange« wird auch von KTM verwendet.
Rahmen, Tank und Getriebe der Maschine stammen von Royal
Enfield, der Motor mit 462 ccm von Hatz aus Deutschland und
in Kombination mit einer Gabelbrücke aus deutscher Fertigung
und Edelstahl-»Mudguards« aus England (»Fender« gibt's
bei Harley, »Mudguards« bei britischen Motorrädern) wird die
Maschine irgendwie auf ihre ganz eigene Art zu einer
»internationalen Maschine«, welche nun in Österreich die den
Straßen befährt.
Übrigens: Was bei Sommer ab 2011 produziert wird hat einen
Aluminiumtank aus deutscher Produktion und auch keinen
indischen Enfield-Rahmen mehr. Was natürlich trotzdem
erhalten bleiben wird: Das Enfield-Getriebe und die Optik der
Maschinen.
Gebläsekühlung des Diesel-Motors
462 ccm Diesel von Hatz
Für den Standard-Motorräder gewohnten Fahrer hat die Maschine
natürlich ein paar Eigenarten. So wird rechts mit dem Fuß der
Gang gewählt während man Links das Pedal für die
Trommelbremse am Hinterrad findet. Aber anscheinend kann man
sich sehr schnell daran gewöhnen. Auch noch bemerkenswert:
Ein Riemenantrieb statt der normalerweise erwarteten
Kette.
Leerlauf-Hebel: Mit einem Fußtritt im Leerlauf
Schalthebel rechts (Fußbremse ist links)
Für mich ein Novum: Der »Leerlauf-Finder«. Es gibt keine
blaue Leuchte welche signalisiert »jetzt ist der Leerlauf
eingelegt«. Man tritt einfach mit der Hacke auf den kleinen
Hebel und schon ist man aus egal welchem Gang im Leerlauf.
Auf dem Bild rechts sieht man den normalen Schalthebel vorne,
den Leerlauf-Finder und den Kickstarter.
Sirup plus Wasser in Alutrinkflasche = lecker
Gestern hatte ich
mich noch über die Kräuterlimonade ausgelassen, dabei darf
die günstigere Alternative natürlich auch nicht fehlen: Sirup
mit Wasser vermischt.
Einfach ein wenig Sirup und normales Wasser in die
altgediente Trinkflasche aus Aluminium. Schon schmeckt es
lecker – ohne Aluminium-Nachgeschmack.
Während ich mir für die Rückfahrt Sirup mit Wasser in meiner
Trinkflasche zusammengemischt habe, hatten andere schon ihr
Motorrad für die Abreise beladen.
Suzuki Marauder »Diesel Wiesel«-Umbau
Das vollbepackte »Diesel Wiesel«
Offensichtlich ist ein »Diesel Wiesel« auch ein guter
Packesel.
Endlich: Die Sonne bricht durch die Wolken
Erneut beladen und zur Abfahrt bereit
Während der Himmel zunehmend weiß-blau wurde, habe ich mein
dann doch eher bescheiden anmutendes Gepäck auf meine YBR 125
geschnallt. Gepäckrolle, Top-Case und Isomatte. Fertig. Die
Zeltbahnen wurden leider nicht mehr wirklich trocken, dafür
hat die Zeit nicht mehr gereicht.
Nach der Verabschiedung ging es zu dritt los und es war ja
irgendwie klar: Schön in einen Regenschauer hinein. Zwar
sieht man es auf dem nächsten Bild links nicht wirklich,
schließlich sieht da ja eigentlich alles nach
sommerlich-warmen und vor allem niederschlagsfreiem Wetter
aus.
Das Bild rechts zeigt dann aber die wahre Situation: Die
dunklen Wolken links befinden sich dort wo ich hergekommen
bin während das Blau am rechten Rand die Richtung angibt, in
welche es für mich weitergehen sollte.
Scheinbar bestes Wetter, aber...
...zuvor wurde ich gerade »geduscht«
Ärgerlich dabei: Ich muss ja noch immer mit meiner Brille
fahren. Zwar liegt schon das ärztliche Gutachten vor das sie
nun endlich (wieder) aus dem Führerschein ausgetragen wird,
aber aktuell muss ich eben noch mit dem Nasenfahrrad Motorrad
fahren. Wer selbst Brillenträger ist kennt die Situation wenn
man durch Regen gefahren ist: Das Visier kann man noch
hochklappen, aber bei einem Stopp an einer Kreuzung neigt die
Brille dann auch schon dazu anzulaufen. Wo waren noch gleich
die Verkehrsschilder und was steht darauf? Na prima...
Aber letztendlich war ich dann doch auf richtigen Weg
Richtung Oberaudorf und konnte – übrigens bei strahlendem
Sonnenschein und mit ein paar Cabrios mit geöffnetem Verdeck
als Zapfsäulennachbarn – in Kössen (Österreich) tanken.
Die Blicke waren ein wenig ungläubig als ich da noch vom
Regen tropfend von der YBR abgestiegen bin.
Tanken in Österreich: 13 ct Unterschied zu Deutschland
Zwischenstopp bei Rosenheim
Zum Preisunterschied muss ich allerdings noch anmerken, dass
die 13 Cent zwischen Kössen in Österreich und Ulm liegen.
Direkt an der Grenze zwischen Österreich und Deutschland
(beispielsweise in Rosenheim) waren es nur 4 Cent pro Liter
Unterschied – zwischen Super in Österreich und Super E10
in Deutschland.
Links wo ich herkam, rechts wohin es weitergeht
Vom Winde zerzaust
Nach dem Tanken wurde ich noch vor Oberaudorf und bis kurz
vor Rosenheim auf der A8 noch einmal richtig »geduscht«.
Immerhin konnte ich nach einer sehr kurzen Pause bei
Rosenheim noch einmal das gleiche Szenario wie schon zuvor
mit der Kamera festhalten: Eigentlich führt mich meine Fahrt
immer in Richtung des blauen Himmels, aber die Wolken
schieben sich eben dann doch wieder irgendwo
dazwischen.
Bis zum nächsten Stopp auf dem Autobahnparkplatz bei
Adelzhausen hatte ich daher auch wieder das volle Programm:
Strahlender Sonnenschein, leichter Regen, starker Regen und
dazu dann noch gratis Windböen, welche sowohl mich auf der
YBR wie auch PKWs innerhalb der Spur deutlich nach links oder
rechts drückten.
Auf dem Autobahnparkplatz Adelzhausen
Mal wieder mehr Wolken in Fahrtrichtung
Auf dem Autobahnparkplatz herrschte ebenfalls ein
entsprechend unruhiger Wind. Mal war nichts zu spüren, dann
zerrte er wieder an einem selbst und an allem was nicht niet-
und nagelfest war.
Daher landeten meine Handschuhe auch plötzlich bis zu 2 Meter
von der Sitzbank entfernt wo ich sie zuvor abgelegt hatte.
Zum Glück hatte ich die Brille nicht auf die Sitzbank gelegt,
sie hätte wohl eine ähnlich spektakuläre Flugbahn
bestritten.
In dieser Situation konnte nun das elastische Gepäcknetz
endlich mal seinen konstruktionsbedingten Vorteil
ausspielen: Die Handschuhe einfach einklemmen, die Brille
einhaken und schon kann man sich den Helm aufsetzen ohne
danach Brille und oder Handschuhe vom Boden auflesen zu
müssen.
Abartiger Wind: Handschuhe von der Sitzbank geblasen
Brillen- und Handschuhhalterung
Wieder daheim, 10'000 km hat sie nun die YBR
Um etwa 18:15 Uhr und somit rund fünf Stunden nach der
Abfahrt in Tirol war ich dann wieder daheim. Die YBR hat nun
die 10'000er-Grenze auf dem Tacho überschritten und war
auf der gesamten Fahrt zuverlässig und unkompliziert. Jetzt
ist es dann aber wirklich an der Zeit das der werte
Motorradhändler einen neuen Reifen für meine YBR
auftreibt.
Die nach der Tour verbliebenen 1,8 mm auf dem Hinterrad sind
nun wirklich nicht mehr weit von den gesetzlich zulässigen
1,6 mm entfernt. Übrigens sind die Reifen auch noch die
ersten, welche nun nicht nur über 10'000 km auf dem
Profil haben, sondern eben auch schon fast sechs Jahre alt
sind.