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24
Juni
2010

Trangia und Bundeswehrgeschirr

Passt, jedoch nicht 100%ig

Da ein paar Fragen per E-Mail angekommen sind ob ich im Trangia ein sogenanntes »Essgeschirr« der deutschen Bundeswehr verwendet habe: Nein.

Das Set vom Trangia Spirituskocher besteht aus einem ähnlichen Set aus zwei »Töpfen« aus Aluminium. Das Essgeschirr der Bundeswehr ist etwas größer und nierenförmig, das Set von Trangia bzw. der schwedischen Armee ist oval.

Essgeschirr im Trangia Windschutz
Essgeschirr im Trangia Windschutz
Auf dem Bild links habe ich ein solches Essgeschirr der deutschen Bundeswehr (ähnlich dem der NVA, aber definitiv von der westdeutschen Bundeswehr) in den Trangia Windschutz gestellt. Da dieser oben größer ist, kann man auch den großen Topf dort hineinstellen. Er liegt dann jedoch nicht auf den beiden Bügeln auf, sondern steht im Windschutz auf.

Trangia und Bundeswehr Essgeschirr
Trangia und Bundeswehr Essgeschirr
Auf dem Bild rechts kann man erkennen, dass das deutsche Essgeschirr ein wenig größer als das Set der schwedischen Armee (Trangia) ist.

Die Nierenform des deutschen Essgeschirrs im Gegensatz zur ovalen Form des schwedischen Sets ist ebenfalls gut zu erkennen.

Warum sollte man sich überhaupt Gedanken darüber machen ob das Essgeschirr der deutschen Bundeswehr zum Trangia Set der schwedischen Armee für den Kochvorgang kompatibel ist? Nun, das Essgeschirr der deutschen Bundeswehr gibt es gebraucht bereits ab 2 Euro, neuwertig beziehungsweise ungebraucht auch aus Beständen der deutschen Polizei, des THW und natürlich der Bundeswehr für 5 bis 10 Euro.

Beinahe Baugleiche Exemplare aus Beständen der NVA (Nationale Volksarmee der DDR) werden noch häufiger angeboten und unterscheiden sich nur im Detail vom westdeutschen Essgeschirr. Auch bei ihnen liegt der Preis für neuwertige, in der Regel unbenutzte Exemplare bei 5 bis 10 Euro.

Mehr zu den unterschiedlichen Sets und warum man die westdeutsche Variante der Version aus NVA-Beständen vorziehen sollte habe ich weiter unten auf dieser Seite geschrieben: Unterschiede beim Essgeschirr

Daher ist das »deutsche Essgeschirr« eine günstige und interessante Alternative wenn man nach einem Topfset aus Aluminium sucht. Ist man zu zweit unterwegs genügt so ein Trangia um Essen zu kochen anstatt den Esbit-Kocher unter dem Essgeschirr verwenden zu müssen.

(stark) gebrauchtes Essgeschirr der Bundeswehr
(stark) gebrauchtes Essgeschirr der Bundeswehr
(stark) gebrauchtes Essgeschirr der Bundeswehr
(stark) gebrauchtes Essgeschirr der Bundeswehr


Mit etwa 450 g wiegt das deutsche Essgeschirr etwa die Hälfte von einem betriebsbereiten Set der schwedischen Armee. Dennoch stehen einem drei statt nur zwei Gefäße zur Verfügung. Die Einteilungen sind zwei Mal 0,5 Liter sowie der große »Topf« mit 1,5 Liter Fassungsvermögen.

Das von mir gebraucht in einem Set mit anderem gebrauchten Campingzubehör gekaufte Essgeschirr hat offensichtlich schon einiges erlebt. So wie es aussieht ist es wohl schon im einen oder anderen Holzfeuer gestanden oder darüber gehängt worden. Abgesehen von den vielen Kratzern, Dellen und Stellen mit abgeplatztem beziehungsweise abgescheuertem Lack ist es in einwandfreiem Zustand. Die Funktion ist weiterhin vollständig erhalten.

Das Set selbst besteht – wie eigentlich bei allen gebrauchten Sets – aus verschiedenen Jahren. Obwohl die drei Einzelteile aus den Jahren 1988, 1978 und 1977 stammen, passen sie problemlos ineinander.

Einsatz aus Aluminium von 1981
Einsatz aus Aluminium von 1981
»Becher« mit Griff von 1978
»Becher« mit Griff von 1978


»Topf« von 1977
»Topf« von 1977
Essgeschirr und Behälter für Trinkflasche
Essgeschirr und Behälter für Trinkflasche


Das deutsche Essgeschirr ist nicht mit der Hülle der Aluminiumflasche der deutschen Bundeswehr zu verwechseln. Die Hülle ist schlanker, aber auch höher. Auf dem letzten Bild stehen Essgeschirr (links) und Hülle der Trinkflasche (rechts) zum Größenvergleich nebeneinander.

DeeplinkUnterschiede beim Essgeschirr

Zunächst ein bischen Geschichte. Die Form vom Essgeschirr existiert bereits seit über 100 Jahren als Ausrüstungsgegenstand des Militärs diverser Nationen. Ähnlich ist beispielsweise das »Essgeschirr 1882« der schweizerischen Armee, welches manchmal sogar noch bei eBay angeboten wird – natürlich zu Sammlerpreisen und eher für Vitrinen als für das offene Feuer.

Auch wenn es häufig als »Kochgeschirr« angepriesen wird ist das Set eigentlich ein »Essgeschirr«. 1908 wurde die Truppenverpflegung auf Feldküchen umgestellt und aus dem »Kochgeschirr« wurde somit ein »Essgeschirr« [1].

Mit den Versionen vor und während dem zweiten Weltkrieg haben die inzwischen günstig erhältlichen Sets nur noch die Grundform gemeinsam. Sie sind kleiner und somit kompakter geworden. Es gab sie nie aus Edelstahl – auch wenn dies manchmal im Internet zu finden ist. Eventuell Nachbauten, aber sicherlich nicht aus den üblichen Beständen.

Das Essgeschirr aus der Nachkriegszeit kann in westdeutsche und ostdeutsche Modelle unterschieden werden. Die Grundform und sogar die nach dem zweiten Weltkrieg veränderte Größe ist identisch. Jedoch besteht die Variante aus NVA-Beständen aus einem dünneren Aluminium. Während man die westdeutsche Ausführung problemlos für einen längeren Zeitraum ins Feuer stellen kann, kann es bei der NVA-Variante zu dauerhaften Verformungen des Aluminium kommen. [2]

Wer sich nicht das NVA-Modell kaufen möchte, sollte daher auf zwei Dinge achten: Der 0,5 Liter fassende Einsatz hat bei der NVA einen klappbaren Griff, das westdeutsche Essgeschirr nicht. Ein weiteres zuverlässiges Identifikationsmerkmal: Während das westdeutsche Modell auch an der Oberkante eine Öse für einen Riemen besitzt, fehlt dieses Detail beim Essgeschirr der NVA.

Weiterhin ist das NVA-Geschirr grau lackiert, die westdeutschen Versionen der Bundeswehr oliv oder anthrazit. Da im gebrauchten Zustand eventuell schon einmal umlackiert wurde, ist dies jedoch bei gebrauchtem Essgeschirr kein zuverlässiges Indiz.

DeeplinkWarum das Essgeschirr außen lackiert sein sollte

Im Internet sind ein paar Anleitungen zu finden, wie man den Lack vom Essgeschirr schonend und dennoch vollständig entfernen kann. Natürlich gefällt manchem eine deilitarisierte Version vom Essgeschirr besser als die grünen oder steingrauen Versionen. Jedoch stellt der Lack auch eine Schutzfunktion dar. Aluminium oxidiert, jedoch kann die dünne Oxidschicht bereits mit nur wenig Kraftaufwand abgerieben werden. Wer einen Aluminiumkoffer an seinem Motorrad hat kennt das Problem.

Wird nun das blanke Essgeschirr zusammen mit Wäsche verpackt, hat die Wäsche früher oder später mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit schwarze Streifen durch den Abrieb vom Aluminium.

Daher sollte man auch wenn es eventuell verlockend erscheint ein blankes Essgeschirr zu haben zumindes einen andersfarbigen, hitze- und feuerbeständigen Lack aufbringen.


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Quellen
1 http://www.altearmee.de/ – deutsche Uniformen, Ausrüstungen und Zubehör 1914-1918
2 http://www.scout-o-wiki.de/ – Koch- und Essgeschirr
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