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07
November
2009

Umbau von Bilux auf H4

Besseres Licht für die YBR 125

Das Licht der Yamaha YBR 125 ist ab Werk bekanntermaßen nicht sonderlich beeindruckend. Vom Umbau des Scheinwerfers von Bilux auf H4 versprechen sich viele YBR-Besitzer eine bessere Ausleuchtung der Straße.

Modifizierte Halterung des neuen Scheinwerfergehäuses
Vorraussetzungen und benötigtes Material für den H4-Umbau:

Als erstes gilt es, den alten Scheinwerfer zu demontieren. Im Vorfeld solltet ihr die Sicherung entfernen oder die Leitung zum Pluspol der Batterie trennen. Dies schließt das Risiko eines unbeabsichtigten Kurzschlusses aus.

Für die Demontage des Scheinwerfers muss dieser erst einmal komplett abgenommen werden. Für den vorderen Teil müsst ihr einfach die beiden kleinen Schrauben am Rand lösen, dann könnt ihr den Rahmen und die Streuscheibe mit Reflektor einfach vom Lampentopf trennen.

Die kleine Glühbirne (das Standlicht) könnt ihr mit der Fassung einfach herausziehen und da an den Kabeln hängen lassen, die Bilux Funzel müsstet ihr mit reindrücken - und danach drehen abklemmen können, sodass ihr jetzt diesen Teil komplett vom Motorrad getrennt haben müsstet.

Jetzt müsst ihr die Kabel im Lampentopf lösen, sie sind mit zwei Schellen oben und unten angeschraubt. Am besten nehmt ihr die Schellen raus, weil sie sonst nur stören würden.

In den neuen Lampentopf geführte Leitungen samt neuer Verbindungen
In den neuen Lampentopf geführte Leitungen samt neuer Verbindungen
Wichtig: Markiert die zusammen­gehörenden Kabel und Stecker, damit ihr später wisst, welche zusammen­gehören bevor ihr sie voneinander trennt.

Daher habe ich auf einen Stecker und eine Kupplung (das Gegenstück, in welches der Stecker eingesteckt wird) mit einem wasserfesten Stift jeweils die gleichen Zahlen geschrieben.

Auf die dünneren Kabel habe ich Längsstriche gemalt, so wusste ich z.B. bei zwei Kabeln, die beide zwei Striche hatten später, dass sie zusammengehören.

Die ganz dünnen Kabel, die ihr noch finden werdet, brauchte ich nicht zu markieren. Da die Farbe der Leitungen mit denen in der der Kupplung identisch war, entfiel die Notwendigkeit dafür. Es handelt sich dabei um jene dünnen Kabel, welche paarweise in einen Stecker gesteckt werden.

Selbstverständlich könnt ihr auch ein anderes System benutzen. Wichtig ist nur, dass ihr später wissen müsst, welche Leitungen zusammengehören, da ihr sonst die Elektrik beziehungsweise Elektronik kaputt machen könnt. Auch wenn es nur 12 Volt sind, kann ein Kurzschluss die Isolation der Kabel schmelzen lassen.

Wenn alles markiert ist und die Kabel alle getrennt sind, könnt ihr die beiden äußeren Schrauben am Lampentopf lösen und den Lampentop vorsichtig herausziehen. Jetzt müssten nur noch eure Kabel am Motorrad hängen, die Lampe müsste vollständig entfernt worden sein.

Jetzt kommt der kompliziertere Teil: Verbindet zuerst wieder alle Kabel ohne bereits die Lampe fest zu montieren, damit ihr mittels Zündung die Lampe testen könnt. Damit habt ihr kontrolliert, ob eure Makierungen richtig waren und alles so zusammengebaut wurde, wie es zusammengehört. Natürlich ist für den Test wieder die Sicherung einzusetzen bzw. der Pluspol der Batterie mit dem Bordnetz zu verbinden.

Wenn ihr jetzt die Zündung anmacht, müsstet alles wie früher sein: Blinker funktionieren, Rücklicht funktioniert, Bremslicht funktioniert, Tachobeleuchtung funktioniert, etc.

Bereits am H4-Träger des neuen Scheinwerfereinsatzes befestigte Leitungen
Bereits am H4-Träger des neuen Scheinwerfereinsatzes befestigte Leitungen
Da ihr jetzt auf alle Anschlüsse problemlos Zugriff habt, folgt nun die Kontrolle, welche Leitung für was zuständig ist.

Die drei Anschlüsse des Bilux-Sockels werden auch beim H4-Sockel benötigt. Eine Leitung ist die Masseleitung, die anderen beiden Leitungen sind die stromführenden Leitungen für Abblend- und Fernlicht, welche über den Schalter am Lenker umgeschaltet werden.

Die Belegungen der Leitungen für den H4-Sockel können der folgenden Skizze anhand der Farben entnommen werden:

H4 Pinbelegung, Ansicht von hinten

Sollten die Farben nicht klar sein oder man auf »Nummer Sicher« gehen wollen, sind die Leitungen natürlich mit einem Multimeter entsprechend zu kontrollieren. Über die Schalterstellung am Lenker können Fern- und Abblendlicht zweifelsfrei unterschieden werden. Die Belegung der Anschlüsse ist dann wie in der Abbildung oben gemäß der Bezeichnungen der Pins vorzunehmen.

Nach dem Test solltet ihr die Sicherung wieder entfernen oder die Verbindung zum Pluspol der Batterie trennen.

Bevor mit dem Einbau fortgefahren wird, müssen alle Kabel wieder getrennt werden. Auch die Leitungen zur Fassung des Standlichts müssen abgeknipst werden.

Die Stecker des original verbauten Bilux Leuchtmittels und der neue der H4-Birne sind nicht identisch. H4 ist die Sockelbezeichnung (ähnlich wie H3 oder H7, welche nicht nur jeweils einen anderen Sockel, sondern auch einen anderen Innenaufbau der Birne mit sich bringen).

Ihr müsst jetzt also den Bilux Stecker mit einer Kneifzange abnknipsen. Ich weiß, das kostet etwas Überwindung. Anschließend müsstet ihr da drei Kabel ohne Stecker hängen haben.

Damit der neue Lampentopf nicht mit der Tachowelle kollidiert, musste ich die Löcher der seitlichen Halterung nach vorne erweitern (siehe erstes Bild auf dieser Seite). Weiterhin musste ich die Gegenstücke im Lampentopf (dies sind kleine Schienen mit Gewinde) an den hinteren Enden rund gefeilt werden, damit sie weiter nach hinten rutschen können.

Das macht ihr am besten mit einer Eisenfeile. Haltet am besten den neuen Lampentopf schon einmal an den Träger. Ein bisschen Druck wird vom neuen Topf auf die Tachowelle an meiner YBR ausgewirkt. Dies hat sich bei mir aber die letzten 3'000 km nicht in einem Schaden geäußert.

Ich musste beim neuen Lampentopf außerdem noch das große Loch an der Unterseite weiten. Auch dies wieder am besten auch mit einer Feile. Ansonsten wären die Kabel zu gewesen um sie vollständig in den neuen Topf zu bekommen.

Wenn diese Schritte alle vollzogen sind, nehmt die oberen und unteren Kabel am Motorrad und führt sie alle durch das Loch des Lampentopfs. Dies sieht schlimmer aus als es wirklich ist (siehe zweites Bild auf dieser Seite). Jetzt müsstet ihr mit ein bisschen Druck den Lampentopf an den seitlichen Halterungen festschrauben können. Dabei ist darauf zu achten, dass wirklich alle Kabel im Topf sind und sich nicht dahinter befinden.

Das ist zwar alles ein ziemliches »Gepfrimel«, aber wenn der Topf befestigt ist, ist der nervigste Teil geschafft.

Jetzt können alle Kabel im Inneren des Scheinwerfers wieder miteinander verbunden werden. Es müsste zu diesem Zeitpunkt alles Elektrische wieder funktionieren, abgesehen von den Scheinwerfern vorne. Ihr habt jetzt noch fünf blanke Kabel vorne hängen, die nicht verbunden sind: Zwei vom Standlicht und je eins vom Abblendlicht, Fernlicht und dem Masseanschluss für den H4-Sockel. Dank der angebrachten Markierungen sollte die Zuordnung kein Problem darstellen.

Nun kann zum Löten übergegangen werden. Wichtig: Vor dem Löten den Schrumpfschlauf aufziehen, danach geht das nicht mehr. Und besser zu lang als zu kurz.

Bei der neuen Lampe ist der H4-Stecker und der Lampensockel für das Standlicht mit dabei. Das Standlicht könnt ihr vermutlich farblich passend anlöten. Bei Gleichstrom und normalen Glühbirnen spielt es zwar keine Rolle welche Leitung wo angeschlossen wird, jedoch sollte man ein wenig Ordnung beibehalten. Eventuell kommen ja doch noch irgendwann legale LED-Standlichtbirnen auf den Markt.

Die Lötstellen sind ordentlich mit dem Schrumpfschlauch zu isolieren, dazu werden sie dem Heißluftfön gleichmäßig erwärmt. Jetzt müsste das Standlicht bereits wieder funktionieren, einfach mal ausprobieren.

Jetzt ist der Sockel für die an der Reihe. Die Belegung des Steckers könnt ihr der Grafik ein bischen weiter oben entnehmen. Nun einfach die Kabel gemäß der Abbildung mit den zuvor markierten Leitungen verlöten. Anschließend kann der Sockel mit der H4-Leuchte bestückt werden. Dabei nicht das Glas der Birne mit den Fingern berühren. Zwar sinddie neuesten Generationen der Leuchtmittel deutlich robuster als frühere, jedoch können Verunreinigungen die Lebensdauer der Birne deutlich verkürzen.

Wenn die Sicherung wieder eingesetzt wurde und der Motor läuft, sollte die Birne entsprechend der Schalterstellung am Lenker leuchten. Sollte das Fernlicht statt dem Abblendlicht leuchten, müsst ihr die Kabel von Fernlicht und Abblendlicht entsprechend tauschen.

Wenn alles so funktioniert wie es sein soll, noch einmal die Isolierungen überprüfen.

Alternativ zum Löten könnten natürlich auch die Verbindungen mittels gecrimpter Stecker und Buchsen vorgenommen werden. Der Vorteil wäre natürlich, dass durch die Abwärme der Lampe kein Lötzinn schmelzen kann. Jedoch nehmen zusätzliche Steckverbindungen auch mehr Platz im Lampentopf ein.

Kabel im Inneren des neuen Scheinwerfertopfs
Kabel im Inneren des neuen Scheinwerfertopfs
Bevor der Reflektor als finaler Schritt an den Lampentopf geschraubt wird, sollte am besten der obere Rand mit ein bischen Klebeband abgedichtet werden. Dann sollte der Scheinwerfer auch wirklich gegen Nässe vollkommen geschützt sein.

Jetzt einfach mit den beiden Schrauben am Topf befestigen und fertig ist der neue Scheinwerfer.

Abschließend ist die Einstellung vom Scheinwerfer zu überprüfen. Schließlich soll er eher nach unten Leuchten und nicht die Lenker der Blechkisten vor euch blenden.

Seitenaufnahme des neuen Scheinwerfers
Seitenaufnahme des neuen Scheinwerfers
Mit der Lichtmaschine und leerer Batterie hatte ich bis jetzt keinerlei Probleme, auch nicht im Dauerregen.

Wenn bei euch das Licht nicht geht oder gelegentlich Aussetzer hat, aber die richtigen Kabel miteinander verbunden sind, dann ist meistens die Lötstelle schlecht (kalte Lötstelle oder gebrochen).

In diesem Fall ist es zwingend notwendig die Lötstellen zu kontrollieren und zu reparieren. Durch schlechten Kontakt ensteht sehr viel Wärme an den Kontaktstellen. Dies könnte im schlimmsten Fall zu einem Kabelbrand führen.

Eingeschalteter neuer Scheinwerfer an der YBR 125
Eingeschalteter neuer Scheinwerfer an der YBR 125
Ausgeschalteter neuer Scheinwerfer an der YBR 125
Ausgeschalteter neuer Scheinwerfer an der YBR 125

Über den Autor dieses Beitrags
Avatar »hermann4«
E-Mail: mqUWuAROao29aoTIgLJyfYzAioD==nTI
YBR-125-Besitzer von 05.2009 bis jetzt
Führerschein seit 05.2009 (A1)
Aktuelle Maschine: '09 Yamaha YBR 125 ED
Weitere Informationen: Blog-Startseite

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